Goldilocks Ausgabe 06 | Page 18

Gastbeitrag


Gastbeitrag von Jan Enno Einfeld, CEO Finiata GmbH

Cash Flow digital



Cash Flow is more important than your mother. Sagt man. Insbesondere, wenn man beispielsweise Gründer sensibilisieren will für typische Gründerfehler.



Gründer gründen. Das ist das, was sie tun. Begeistert, beseelt und manchmal auch besessen arbeiten sie an der Umsetzung ihrer Ideen. Und das ist gut so. Aber während sie dabei Umsatz- und Wachstumsziele häufig noch präsent haben, fehlt schon mal das Augenmerk für den Cash Flow. Das allerdings kann schnell zum Fehler werden. Mit Sicherheit ist der Cash Flow nicht wichtiger als die eigene oder alle anderen Mütter. Trotzdem hat das Sprichwort seine Bewandtnis. So leiden nicht nur Start-ups unter dieser Unaufmerksamkeit, sondern auch kleine und kleinste etabliertere Unternehmen. Regelmäßig werden gute Produkte und Leistungen angeboten, die typischerweise gute Margen haben. Das ist die Stärke dieser Unternehmen. Wer es jedoch am Fokus auf den Cash Flow vermissen lässt, für den ist der nächste Liquiditätsengpass eine ernsthaft bedrohliche Situation. Das wird nicht besser dadurch, dass Banken und andere Kapitalgeber diese kleinen und kleinsten Unternehmen meist als unattraktives Segment sehen.

Wer sich dann noch heute gängige Zahlungsziele vergegenwärtigt, die gut und gerne mal drei, vier Monate betragen können, der ahnt wie schnell eine Liquiditätsunterdeckung existenzgefährdend werden kann. Gute Produkte und gute Margen bei beschränktem Zugang zu Liquidität und beschränkten eigenen Ressourcen, den Cash Flow zu managen - das gilt für 90 Prozent der kleinen sogenannten SMEs. Genau darin liegt einer der Hauptgründe für Insolvenzen und damit Arbeitsplatzverluste weltweit.

Cash Flow Management selber machen ist aufwendig. Und für viele auch unangenehm.

Eine klare Indikation für die Make-or-Buy-Entscheidung.

Fragt man Unternehmer, was eine externe Lösung bieten muss, damit sie in Frage kommt, erfährt man unter anderem: die Lösung muss überall verfügbar, sprich digital sein, die Lösung muss als Prozess schnell, verlässlich und einfach funktionieren und natürlich muss die Liquidität unmittelbar bereitgestellt werden. Ein solches Marktforschungsergebnis beschreibt den Kern des Finiata Geschäftsmodells. Mit dem Finiata Einstiegsprodukt wird der Kunde Abonnent. Und zwar Kreditlinien-Abonnent. Auf dieser Basis ziehen Kunden bzw. Abonnenten Liquidität nach Bedarf. Dafür stellen sie Daten über die Konto- Schnittstelle bereit. Das sind Verhaltens- und Transaktionsdaten und Daten von Auskunfteien. Diese Daten ermöglichen Finiata die Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten. Sozusagen das A & O im Kreditgeschäft. Sind diese Wahrscheinlichkeiten niedrig genug, fließt Geld. Sind sie zu hoch, fließt kein Geld. Wenn Geld fließt, und das tut es in den meisten Fällen, dann fließt es schnell. Im Regelfall werden bereits 15 Minuten nach der Entscheidung die beantragten Mittel auf dem angegebenen Konto bereitgestellt. Dafür hat der Kunde typischerweise sieben Minuten Arbeit im Portal investiert. In
80 Prozent der Fälle greift kein Mensch in diesen algorithmus-gestützten Antrags-, Scoring- und Entscheidungs-prozess ein. Mit jedem Datensatz wird die Entscheidungsqualität besser. Durch maschinelles Lernen im Kredit-Entscheidungssystem sind die Kreditausfälle bei Finiata innerhalb weniger Quartale um 94 Prozent gesenkt worden.

Daten und Datenanalyse stehen im Finiata Geschäftsmodell für verlässliche Vorhersagekraft. Diese Fähigkeit führt einerseits zu zufriedenen Kunden - bisher hat bei Finiata kein Kunde gekündigt - und andererseits zu hervorragenden Wachstumsaus-sichten für das Start-up aus Berlin. Es wurde ein bisher wenig beachtetes Marktsegment erschlossen (near prime) und nach kurzer Anlaufphase mit sehr hoher Güte (prime) bearbeitet. Heute belaufen sich die Verluste aus dem Kreditvolumen stabil unter 3 Prozent.

Und auch die weiteren Perspektiven sehen gut aus. Denn im nächsten Schritt wird den Kunden weitere Entlastung geboten: One-Stop-Shop-Erlebnis bei der ganzheitlichen Liquiditätssteuerung und -sicherung und damit signifikant erhöhte Entscheidungs- und Planungssicherheit. Basis dafür: Cash Flow Management by Finiata und der individuelle Datensatz.