Goldilocks Ausgabe 09 | Page 12

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Plattformstrategie

Deutsche Bank investiert erneut in Maklervermittler Hausgold


Im Kontext des neuen Investments wird Hausgold-Werbung künftig im Online-Banking bestimmter Kunden angezeigt.



WAS IST NEU?


Im Dezember hat die Deutsche Bank bekanntgegeben, das Unternehmen radikal umstrukturieren zu wollen.
So soll beispielsweise das Thema Investmentbanking an Bedeutung verlieren, das Privatkunden-Geschäft allerdings wieder in den Fokus rücken. Ein Teil der dahinter steckenden Plattformstrategie ist das Investment in Startups wie Hausgold. Deren Dienstleistungen und Produkte erweitern das Angebotsportfolio der Deutschen Bank um Themen, die über klassische Bankangelegenheiten hinausgehen.

Hausgold bietet telefonische Beratung und vermittelt passende Makler an Personen, die ihre Immobilie verkaufen wollen. Bringt der Makler den Immobilienverkauf zum Abschluss, erhält Hausgold eine Provision. Das Konzept hat die Deutsche Bank bereits Ende 2018 überzeugt – als sie das erste Mal in das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen investierte. Auch die inhaltliche Zusammenarbeit gestaltete sich offensichtlich für beide Seiten positiv, was die weitere Finanzierung durch die Bank im Dezember 2019 erklärt.


WAS das bedeutet


Die Deutsche Bank ist nicht unbedingt dafür bekannt, große Investments in Finanz- oder PropTech-Startups zu tätigen. An der Stelle sei nur kurz die Ausnahme um Deposit Solutions erwähnt: Fünf Prozent erwarb die Deutsche Bank im letzten Jahr an dem Einlagen-FinTech. Schaut man sich die anderen Investments der DB an, sind die Finanzierungssummen überschaubar. Allerdings wird deutlich, dass die Deutsche Bank Unternehmen eine Weile beobachtet und in Form von Kooperationen begleitet, eher bei jungen Unternehmen einsteigt und Themen mit Bedacht auswählt. Dabei verfolgt sie konsequent die eigene Plattformstrategie: nämlich ein Portfolio an Drittprodukten aufzubauen. Ziel ist hier ganz offensichtlich nicht, das für Kunden attraktivste Angebot zu schaffen, sondern auch einen USP zu den Wettbewerbern zu generieren, wenn nicht sogar einen uneinholbaren Wettbewerbsvorteil.

Was man daraus lernen kann:
Eine Kooperation muss nicht gleich mit einer Mehrheitsbeteiligung starten. Man kann und sollte vorher miteinander üben. Und sei es in Form einer simplen Produktkooperation.