Goldilocks Ausgabe 09 | Page 14

In der Mobile-App der Deutschen Bank können sich Privatkunden ab sofort ihren CO2-Fußabdruck anzeigen lassen. Weitere Öko-Features sollen folgen.

Deutsche Bank

Deutsche Bank launcht

„CO2-Indikator“ und kündigt Einstieg

ins nachhaltige Banking an

Lesedauer: 2 Min

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WAS IST NEU?

Monatlich wird in der App auf Wunsch angezeigt, wie viele Tonnen Treibhausgase man in welchen Kategorien – zum Beispiel Wohnen oder Mobilität – verursacht hat. Dafür analysiert der „CO2-Indikator“ automatisch die Konto- und Kartentransaktionen. Der Algorithmus stammt von der Firma KlimAktiv, die sich auf CO2-Rechner für Privatpersonen und Unternehmen spezialisiert hat. Und mit dem API-Know-how der Deutschen Bank kombiniert wurde.

Das neue Feature verkündete Philipp Gossow, Leiter des Privatkundengeschäfts, Anfang Dezember per LinkedIn. Er nennt es einen kleinen, aber keinesfalls unbedeutenden Schritt. „Der Zusammenhang des eigenen Handelns mit den weltweiten Folgen der Umweltbelastung ist oft noch sehr abstrakt“, schreibt Gossow. Der CO2-Indikator soll den ökologischen Fußabdruck greifbarer machen und dadurch Kunden aufrütteln. Außerdem kündigt er an, Kunden mittelfristig bewusst grüne Bankprodukte anzubieten, um ihre Emissionen zu senken und zu kompensieren.

WAS das bedeutet

Die Deutsche Bank macht nun schon genau das, was die Branche von Startups wie Tomorrow oder eco.income lernen kann: Mehr Nachhaltigkeit in ihre bestehenden Produkte einbinden. Das gibt Bestandskunden die Möglichkeit, sich des Themas anzunehmen, ohne die App oder gar die Bank verlassen zu müssen. Dennoch ist die Ankündigung nachhaltiger Finanzprodukte der Deutschen Bank fast schon versteckt. Kommuniziert vom Leiter des Privatkundengeschäfts in den sozialen Medien.

Kein Wunder, steht die Deutsche Bank zum Thema Nachhaltigkeit doch ziemlich schlecht dar. Beim Fair Finance Guide rangiert die Bank auf den hinteren Rängen. Deutlich hinter einer LBBW oder Sparkasse KölnBonn.

Für alle in der Branche ist es hochspannend zu beobachten, wie mit diesem Widerspruch umgegangen wird, sowohl in der Bank selbst als auch von der kritischen Öffentlichkeit.

Aber die Deutsche Bank hat schon mal anfangen. Nicht zuletzt ist damit natürlich seitens der Bank auch die Hoffnung verbunden, mit den geplanten grünen Bankprodukten weitere Erträge zu erwirtschaften.

Es gibt Tage und Anlässe, die zunächst klein erscheinen, aber sich nach einiger Zeit als wichtige Wegmarke erweisen. Vielleicht war gestern so ein Tag für uns als Privatkundenbank.” schreibt Philipp Gossow zum dem Launch des Features. Die Zukunft wird es zeigen.

wird präsentiert von

Autor: Clas Beese

Co-Founder von finletter

Autorin: Caro Beese

Co-Founderin von finletter

Ausgabe 09

Sustainable Finance