Goldilocks Ausgabe 12 | Page 8

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
Autorin : Caro Beese Co-Founderin von finletter

REGIONALE ÖKOSYSTEME AUSGABE 12

Bild : Unsplash , Alexander Andrews

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LESEDAUER : 3 MIN

BAUEN UND WOHNEN

GENOSSEN- SCHAFTSBANKEN WOLLEN ÖKOSYSTEM WERDEN

Die Volks- und Raiffeisenbanken arbeiten daran , ein eigenes Ökosystem aufzubauen . Zunächst soll es passend zur Baufinanzierung um Angebote zu Bauen und Wohnen gehen .

„ Wir wollen ein erweitertes Ökosystem aufbauen .“ So konkret sagte es Marija Kolak , Präsidentin des Genossenschaftsverbands der Volks- und Raiffeisenbanken ( BVR ), im September dem „ Handelsblatt “. So wollen die Genossenschaftsbanken „ vor Ort auch in einer immer digitaleren Welt alltagsrelevant für ihre Kunden bleiben “.

Derzeit befindet sich das Vorhaben in der Konzeptionsphase und es wird eruiert , welche Dienstleistungen Teil des Ökosystems werden könnten . Zunächst soll es vor allem um das Thema Bauen und Wohnen gehen . Ausgehend vom Thema Baufinanzierung sei es denkbar , dass ein BVR- Ökosystem zum Beispiel den gesamten Immobilienkauf „ von der Besichtigung bis zum Notartermin und der Renovierung “ begleitet , so Kolak .

WAS DAS BEDEUTET

Wer den direkten Draht zu seiner Kundschaft nicht verlieren will , der darf die Zügel nicht aus der Hand geben . Das haben die Genossenschaftsbanken – zumindest theoretisch – verstanden . Verbandspräsidentin Marija Kolak beschreibt es im „ Handelsblatt “ sogar selbst so : „ Die Priorität bei dem Vorhaben ist , Kontakt und Schnittstelle zu den Kunden abzusichern .“ Um zusätzliche Erträge gehe es nur im zweiten Schritt .

Tatsächlich ist es bislang vor allem eine Absichtsbekundung . Kolak spricht in Konjunktiven , sagt „ womöglich “ und berichtet , was man sich vornehme und prüfe . Bis ein Koloss wie der Genossenschaftsverbund mit seinen mehr als 800 Instituten tatsächlich ein Ökosystem aufgebaut hat , dürfte einige Zeit ins Land gehen ; Kolak nennt zaghaft 2023 als Datum für eine Testphase .

Dahinter stecken ernste Erkenntnisse : Zum einen , dass sich das Geschäftsmodell der Bankengruppe verändern muss , wenn die Gruppe in Zukunft noch eine Existenzberechtigung haben möchte . Wie allerdings die Kursänderung genau aussehen soll , steht heute noch nicht fest . Muss es vielleicht auch nicht . Trotzdem ist es richtig , jetzt schon einmal anzufangen , schließlich beweisen große Organisationen , dem Öltanker gleich , erhebliche Trägheit und enorme Vorläufe für Kurswechsel . Und noch eine ernste Erkenntnis schwingt mit : Die fetten Jahren gehen vorbei . Hochmargiges Geschäft wird durch digitalen Konkurrenzdruck dezimiert . Da erscheint es klug , aus Bordmitteln die Erneuerung anzustoßen , solange es noch Bordmittel gibt .

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
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