Goldilocks Ausgabe 12 | Page 9

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
Autorin : Caro Beese Co-Founderin von finletter

REGIONALE ÖKOSYSTEME AUSGABE 12

Bild : Unsplash , Alex Dudar

NEWS

LESEDAUER : 3 MIN

GOOGLE PLEX

GOOGLE SAGT EIGENE KONTO- PLÄNE AB

Tech-Gigant Alphabet ( Google ) bringt nun doch kein eigenes Konto für Endkund : innen an den Start . Statt B2C ist der Plan jetzt B2B – eine mögliche offene Tür auch für Sparkassen .

Google verfolgt seine Pläne für ein eigenes Girokonto namens Google Plex nicht weiter . In der vergangenen GOLDILOCKS- Ausgabe hatten wir berichtet , dass der Tech-Konzern mit diversen Partnerbanken ein eigenes Konto samt Karte entwickelte . Berichten zufolge standen zuletzt 400.000 Menschen auf Wartelisten bei den verschiedenen Instituten , mit denen Google das umsetzen wollte .

Über die Beweggründe wird viel spekuliert : Es soll Personalprobleme gegeben haben ; die Führungskraft , die das Projekt maßgeblich vorangetrieben hatte , hatte das Unternehmen bereits im Frühjahr verlassen . Vor allem ist von einem Strategiewechsel die Rede , denn Google beendet das Thema nicht gänzlich .

Statt sich gemeinsam mit Partnerbanken an Endkund : innen zu richten , sollen das Know-how und die entwickelte Technologie als Service-Produkt Finanzdienstleistern zur Verfügung gestellt werden .

WAS DAS BEDEUTET

Die News liest sich wie eine klassische Start-up-Story : Mit dem Endkundengeschäft hatte das Unternehmen keinen Erfolg , konnte aber bei dem Versuch mit echten Kundendaten seine Technik testen – und macht diese nun zum eigentlichen Produkt . B2B statt B2C , Whitelabel statt Freemium-Produkt .

Aus Google-Sicht ist die Entscheidung nachvollziehbar : Der B2B-Markt scheint wesentlich größer und attraktiver . Über Kooperationen mit bestehenden Banken wirklich alle Bankkunden zu erreichen , klingt irgendwie leichter als mit Google Plex mühsam die Endkunden einzusammeln und sich dabei auf Adroid-Nutzer : innen zu beschränken .

Außerdem wird Googles Kerngeschäft auch in Zukunft nicht sein , besonders schöne Banking-Apps zu bauen . Das können andere besser . Ihre Expertise liegt in Daten und deren Auswertung . Insofern wird es spannend – auch für die Sparkassen –, wann und wem Google es als Dienstleistung anbietet , Finanztransaktionsdaten zu analysieren und daraus Mehrwerte für die Kund : innen und / oder die Bank zu generieren .

Dann wäre der Tech-Gigant Google auch nicht mehr gefährlicher Angreifer , sondern Dienstleister und Partner : Wie schon in der vergangenen Ausgabe von GOLDILOCKS beschrieben , wäre es für die Sparkassen eine Option , eine solche überlegene Google-Technologie zu nutzen , um dann aber die besseren Banking-Produkte anzubieten . Zum Beispiel im Regionalen . Eine wirklich gute Datenanalyse , wie Google sie zur Verfügung stellen könnte , gibt es heute noch nicht , bräuchten aber eigentlich fast alle .

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
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