Goldilocks Ausgabe 13 | Page 9

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
Autorin : Caro Beese Co-Founderin von finletter

NEW WORK AUSGABE 13

Bild : Unsplash , Chris Liverani

NEWS

LESEDAUER : 3 MIN

ARBEITSMARKTREFORM

BELGIEN FÜHRT DIE VIER-TAGE-WOCHE EIN

Die Regierung hat die täglich zugelassene Arbeitszeit verlängert und dadurch die Arbeitswoche flexibilisiert . Auch den Sparkassen stünde so ein Modell gut zu Gesicht .

Das vom Parlament beschlossene neue Modell heißt also nicht , dass alle Belgier : innen künftig grundsätzlich weniger arbeiten . Vielmehr soll die Reform mehr Flexibilität für Angestellte bringen , erklärte Premierminister Alexander De Croo im Februar . Die Arbeitsmenge ändert sich nicht ; Arbeitnehmer : innen in Vollzeit soll es aber möglich sein , ihre Arbeitsstunden an vier statt fünf Tagen zu leisten . Unternehmen sollen das Recht behalten , auf einer Fünf-Tage-Woche zu bestehen , wenn sie es schriftlich begründen können .

Das neue belgische Arbeitstagemodell soll der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zugutekommen und den Arbeitsmarkt modernisieren . „ Wenn man unser Land mit anderen vergleicht , stellt man fest , dass wir weit weniger dynamisch sind “, sagt de Croo . Das soll sich nun offenbar ändern . Als Teil der Reform soll unter anderem auch der Zugang zu Weiterbildungen für Arbeitnehmer : innen gesetzlich geregelt werden .

WAS DAS BEDEUTET

Derzeit ist der deutsche Arbeitsmarkt ähnlich unflexibel wie Belgien : Die Arbeitsmarktgesetze sind starr , die Arbeitskultur ist es auch . Doch Studien zeigen , dass flexiblere Arbeitsmodelle gut für die Work- Life-Balance sind und Mitarbeiter : innen zufriedener machen . Kein Wunder , dass 71 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland das belgische Modell​ – und damit eine Flexibilisierung – befürworten . Das ergab eine Forsa-Umfrage im Februar .

Natürlich ist die Vier-Tage-Woche nicht ohne Kritik : Niemand hält es auf Dauer durch , neuneinhalb Stunden am Tag zu arbeiten . Das ist auch gar nicht das , was das Modell bewirken soll . Es macht die Arbeitszeit flexibler – und den Umgang damit muss man beherrschen . Das kann und sollte jeder lernen .

Nicht nur die Generation Z – also grob gesagt alle Mitarbeitenden unter 30 – streben in ihrer Berufswahl nach mehr Flexibilität und Work-Life-Balance . In der Forsa-Umfrage waren es vor vor allem die 30- bis 44-Jährigen mit höherem Bildungsabschluss , die sich ein Modell wie in Belgien vorstellen konnten . Sprich : Immer mehr Arbeitnehmer : innen wünschen sich mehr Flexibilität .

Deswegen braucht es neue Arbeitszeitmodelle . Die bitte einhergehen mit souveränem Zeitmanagement bei jedem Beschäftigten und einer Unternehmenskultur , die flexibelste Arbeitszeiten ermöglicht .

Autor : Clas Beese Co-Founder von finletter
Autorin : Caro Beese Co-Founderin von finletter
WIRD PRÄSENTIERT VON