Goldilocks Ausgabe 17 | Page 13

Die kommunikativen Kanäle von Finanzinstituten zu ihren Kund : innen stehen unmittelbar vor einer Revolution .
Zunächst wird das den Chat betreffen , einfach weil es heute technologisch das naheliegendste ist . „ In einer gewissen Phase kann es sein , dass Personen digitalen Chatbots mehr vertrauen als einem Berater “, glaubt Stefan Kempf , dessen Fintech Aifinyo gerade einen eigenen Bot auf ChatGPT-Basis rausgebracht hat , mit dem andere Unternehmen ihren Kundenservice binnen Minuten automatisieren können .
Doch generative KI kann ja mehr als nur Support- Anfragen parieren . Ein echter Copilot kann Finanzbildung leisten und seine Nutzer : innen auf ihrem Weg zu finanzieller Freiheit begleiten .
Nur wenn sein primäres Ziel „ Financial Health “ ist , hat der KI-Copilot einer Bank für die Menschen einen wirklichen Mehrwert . Ansonsten dürfte sich für die Anwender : innen eher ein vom Finanzsystem unabhängiger Copilot durchsetzen , wie sie schon bald unsere Alltagsbegleiter sein werden ; vielleicht wird es sogar einen speziell für das Thema Finanzen geben . Dann könnte der in einer etwas ferneren Zukunft direkt mit dem KI-Chatbot der Bank die Details ausbaldowern .
Noch völlig unklar ist , in welche Richtung hierzulande die Regulatorik die KI-Geschichte treiben wird . Aktuell schützt sie – sehr vereinfacht gesprochen – die schlechter informierten Bankkund : innen vor den besser informierten Verkäufer : innen in den Banken . In der Zukunft wird es aber eher darum gehen , die Kund : innen vor den Maschinen zu schützen . Wie kann das gelingen ? Und was bedeutet eine Regulierung für die Banken ?
Fintech-Gründer Stefan Kempf ist überzeugt , dass Finanzinstitute von einer Regulatorik profitieren würden : „ Wenn ich es schaffe , dass ein Chatbot regulatorisch konform , richtig und neutral einen Kunden berät , kann das ein echtes Qualitätsmerkmal für den Finanzdienstleister sein .” Zumal ein Chatbot an sich schon viele regulatorische Probleme löse und bürokratische Hürden abbaut . Kempf skizziert es so : Der Chatbot dokumentiert die Beratung selbst , fragt garantiert alles ab , was regulatorisch notwendig ist , und kann sofort in die Umsetzung gehen . Die KI „ muss nicht erst aufstehen , zum Kopierer laufen und den Vertrag rausholen “, scherzt er . Das hyperpersonalisierte Produkt sei nach der Beratung sofort verfügbar und abschließbar .
Banken haben einen nur marginalen Einfluss darauf , wie der regulatorische Prozess für sie ausgehen wird – und der liegt darin , schon heute so verbraucherfreundlich wie möglich zu denken . Die Aussagen ihrer KI-Copiloten müssen für die Nutzer : innen nachvollziehbar sein ; das Prinzip nennt sich „ Explainable AI “.
Autor : innen Caro Beese und Clas Beese
NOVEMBER 2023 KI-DISRUPTION

KUNDEN- SCHNITTSTELLE

Die kommunikativen Kanäle von Finanzinstituten zu ihren Kund : innen stehen unmittelbar vor einer Revolution .
Bild : generiert mit midjourney
LESEDAUER : 2 MIN

Ob Call-Center , Website , Apps , Messenger , Voicebots , Chats oder zukünftig Avatare in einem Metaversum – all diese Kundenschnittstellen werden zigmal effizienter , sobald Conversational KI richtig Einzug in die Finanzwelt hält .

Zunächst wird das den Chat betreffen , einfach weil es heute technologisch das naheliegendste ist . „ In einer gewissen Phase kann es sein , dass Personen digitalen Chatbots mehr vertrauen als einem Berater “, glaubt Stefan Kempf , dessen Fintech Aifinyo gerade einen eigenen Bot auf ChatGPT-Basis rausgebracht hat , mit dem andere Unternehmen ihren Kundenservice binnen Minuten automatisieren können .

Doch generative KI kann ja mehr als nur Support- Anfragen parieren . Ein echter Copilot kann Finanzbildung leisten und seine Nutzer : innen auf ihrem Weg zu finanzieller Freiheit begleiten .

„ Die größte Frage wird sein , ob der KI die Optimierung des Kunden oder des Ertrages für das Finanzinstitut als Zielfunktion zugrunde liegt “

Caro Gabor
Nur wenn sein primäres Ziel „ Financial Health “ ist , hat der KI-Copilot einer Bank für die Menschen einen wirklichen Mehrwert . Ansonsten dürfte sich für die Anwender : innen eher ein vom Finanzsystem unabhängiger Copilot durchsetzen , wie sie schon bald unsere Alltagsbegleiter sein werden ; vielleicht wird es sogar einen speziell für das Thema Finanzen geben . Dann könnte der in einer etwas ferneren Zukunft direkt mit dem KI-Chatbot der Bank die Details ausbaldowern .
Noch völlig unklar ist , in welche Richtung hierzulande die Regulatorik die KI-Geschichte treiben wird . Aktuell schützt sie – sehr vereinfacht gesprochen – die schlechter informierten Bankkund : innen vor den besser informierten Verkäufer : innen in den Banken . In der Zukunft wird es aber eher darum gehen , die Kund : innen vor den Maschinen zu schützen . Wie kann das gelingen ? Und was bedeutet eine Regulierung für die Banken ?
Fintech-Gründer Stefan Kempf ist überzeugt , dass Finanzinstitute von einer Regulatorik profitieren würden : „ Wenn ich es schaffe , dass ein Chatbot regulatorisch konform , richtig und neutral einen Kunden berät , kann das ein echtes Qualitätsmerkmal für den Finanzdienstleister sein .” Zumal ein Chatbot an sich schon viele regulatorische Probleme löse und bürokratische Hürden abbaut . Kempf skizziert es so : Der Chatbot dokumentiert die Beratung selbst , fragt garantiert alles ab , was regulatorisch notwendig ist , und kann sofort in die Umsetzung gehen . Die KI „ muss nicht erst aufstehen , zum Kopierer laufen und den Vertrag rausholen “, scherzt er . Das hyperpersonalisierte Produkt sei nach der Beratung sofort verfügbar und abschließbar .
Banken haben einen nur marginalen Einfluss darauf , wie der regulatorische Prozess für sie ausgehen wird – und der liegt darin , schon heute so verbraucherfreundlich wie möglich zu denken . Die Aussagen ihrer KI-Copiloten müssen für die Nutzer : innen nachvollziehbar sein ; das Prinzip nennt sich „ Explainable AI “.
Autor : innen Caro Beese und Clas Beese
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