Goldilocks Ausgabe 17 | Page 15

Ein Report von Juniper Research prognostiziert Onlinehändlern einen Verlust von 362 Billionen US-Dollar weltweit zwischen 2023 und 2028 – unter anderem aufgrund der wachsenden KI-Kapazitäten von Betrüger : innen . Kein Wunder , dass Verbraucherschützer : innen generative KI heute noch eher als Gefahr für den Verbraucherschutz betrachten . Die Verbraucherzentrale zum Beispiel hat klare Forderungen für den Einsatz von KI – unter anderem nach Transparenz und Kontrollmöglichkeiten .
Duygu Damar-Blanken hat für GOLDILOCKS den Worst Case aufgemalt ; sie ist Juristin und wissenschaftliche Referentin am Institut für Finanzdienstleistungen in Hamburg , das sich mit Verbraucherschutz bei Finanzdienstleistungen beschäftigt : „ Das Schlimmste , das passieren könnte , ist dass durch den Einsatz von KI-Systemen Betrug so außer Kontrolle gerät , dass die Verbraucherinnen und Verbraucher gar nicht mehr wüssten , wem sie überhaupt vertrauen können . Also ob sie überhaupt ihre Banking-App noch weiterverwenden können oder nicht . Dann würde der Zugang zu Finanzdienstleistungen erschwert .“
Was Banken also tun müssen : bessere Möglichkeiten schaffen , wie Verbraucher : innen Finanzbetrug erkennen können . Ein Positiv-Beispiel , wenn auch ohne KI-Einsatz : das neue Feature der Neobank Monzo , „ Status Call “; in der App wird immer aktuell angezeigt , ob jemand von der Bank gerade die Kundin anruft oder nicht . So können betrügerische Anrufe sofort erkannt werden .
In der Zukunft werden auch persönliche KI- Copiloten Verbraucher : innen helfen , zum Beispiel dabei , Fakes zu erkennen . Für Verbraucherschützerin Damar-Blanken steckt in der Technologie deshalb auch ein großes Potenzial für finanzielle Bildung und damit die finanzielle Freiheit von Individuen . Es sei zum Beispiel immer noch schwierig , sich zum Thema Kreditvergabe unabhängig beraten zu lassen , sagt sie . Eine unabhängiger KI-Copilot könne hier helfen und ziemlich individuell finanziellen Verbraucherschutz leisten .
Doch Banken dürfen sich nicht darauf verlassen , dass ihre Kund : innen sich schon selbst helfen . Dafür fehlt es viel zu vielen von ihnen an Zeit , finanziellen Mitteln , ausreichend kritischem Denken und / oder Digitalkompetenz . Die Lösung in Zeiten der Künstlichen Intelligenz könnte also für Banken ganz simpel lauten : Finanzbildung .
Finanzinstitute könnten ihrerseits einen KI- Copiloten zur Verfügung stellen , der diese Rolle übernimmt . Die Frage wird sein , wie die Regulatorik eingreift : Wird sie Banken dazu verpflichten , ein solches Tool zur Verfügung zu stellen , das jederzeit im Sinne der Verbraucher : innen handeln muss ?
Autor : innen Caro Beese und Clas Beese
NOVEMBER 2023
KI-DISRUPTION

VERBRAUCHER- SCHUTZ

Bild : generiert mit midjourney
LESEDAUER : 1,5 MIN

Durch generative KI wird Finanzbetrug immer glaubwürdiger und Verbraucher : innen sind gefährdeter denn je . Geschützt werden können sie durch den KI-Copilot – und durch kreative Lösungen seitens der Banken .

Ein Report von Juniper Research prognostiziert Onlinehändlern einen Verlust von 362 Billionen US-Dollar weltweit zwischen 2023 und 2028 – unter anderem aufgrund der wachsenden KI-Kapazitäten von Betrüger : innen . Kein Wunder , dass Verbraucherschützer : innen generative KI heute noch eher als Gefahr für den Verbraucherschutz betrachten . Die Verbraucherzentrale zum Beispiel hat klare Forderungen für den Einsatz von KI – unter anderem nach Transparenz und Kontrollmöglichkeiten .

Woher die Sorge ?

Duygu Damar-Blanken hat für GOLDILOCKS den Worst Case aufgemalt ; sie ist Juristin und wissenschaftliche Referentin am Institut für Finanzdienstleistungen in Hamburg , das sich mit Verbraucherschutz bei Finanzdienstleistungen beschäftigt : „ Das Schlimmste , das passieren könnte , ist dass durch den Einsatz von KI-Systemen Betrug so außer Kontrolle gerät , dass die Verbraucherinnen und Verbraucher gar nicht mehr wüssten , wem sie überhaupt vertrauen können . Also ob sie überhaupt ihre Banking-App noch weiterverwenden können oder nicht . Dann würde der Zugang zu Finanzdienstleistungen erschwert .“
Was Banken also tun müssen : bessere Möglichkeiten schaffen , wie Verbraucher : innen Finanzbetrug erkennen können . Ein Positiv-Beispiel , wenn auch ohne KI-Einsatz : das neue Feature der Neobank Monzo , „ Status Call “; in der App wird immer aktuell angezeigt , ob jemand von der Bank gerade die Kundin anruft oder nicht . So können betrügerische Anrufe sofort erkannt werden .
Bild : monzo . com
In der Zukunft werden auch persönliche KI- Copiloten Verbraucher : innen helfen , zum Beispiel dabei , Fakes zu erkennen . Für Verbraucherschützerin Damar-Blanken steckt in der Technologie deshalb auch ein großes Potenzial für finanzielle Bildung und damit die finanzielle Freiheit von Individuen . Es sei zum Beispiel immer noch schwierig , sich zum Thema Kreditvergabe unabhängig beraten zu lassen , sagt sie . Eine unabhängiger KI-Copilot könne hier helfen und ziemlich individuell finanziellen Verbraucherschutz leisten .
Doch Banken dürfen sich nicht darauf verlassen , dass ihre Kund : innen sich schon selbst helfen . Dafür fehlt es viel zu vielen von ihnen an Zeit , finanziellen Mitteln , ausreichend kritischem Denken und / oder Digitalkompetenz . Die Lösung in Zeiten der Künstlichen Intelligenz könnte also für Banken ganz simpel lauten : Finanzbildung .
Finanzinstitute könnten ihrerseits einen KI- Copiloten zur Verfügung stellen , der diese Rolle übernimmt . Die Frage wird sein , wie die Regulatorik eingreift : Wird sie Banken dazu verpflichten , ein solches Tool zur Verfügung zu stellen , das jederzeit im Sinne der Verbraucher : innen handeln muss ?
Autor : innen Caro Beese und Clas Beese
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