Goldilocks Ausgabe 17 | Page 34

In unserem Kurzinterview-Format liefert er fünf Antworten , warum das Thema Generative KI auf den Prio-Listen weit nach oben gehört .
Selten hat ein Trend so dominiert wie Generative KI in 2023 . Wie wirkt sich das bei euch im Trendscreening und beim Foresight-Prozess aus ?
Für uns kam dieser Trend nicht aus dem Nichts . Aus dem S-Hub gab es ja zum Beispiel schon vor einiger Zeit einen Trendreport zum Thema KI im Banking und auch den Trend Generative KI hatten wir schon länger auf der Liste . Bei einer solchen Explosion wie sie ChatGPT im Frühjahr ausgelöst hat , entstehen aber zwangsläufig neue Anforderungen an die Umsetzungsgeschwindigkeit von Ideen und Lösungen . In der Reflexion haben wir uns die Frage gestellt , warum es diese große Aufmerksamkeit nicht gab , als wir das Thema zuvor vorgestellt hatten ? Wie können wir also in Zukunft die identifizierten Trends noch besser kommunizieren , sodass die potenzielle Auswirkungen von den Entscheider : innen besser wahrgenommen und früher avisiert werden .
Wie habt ihr euch seitdem dem Thema gewidmet ?
Als eine Reaktion haben wir unsere Konzeption für den ohnehin geplanten Trendreport zum Thema Generative KI angepasst . Wir planen daher , anwendungsorientierte Szenarien zu beschreiben und die Kommunikation noch lebhafter und anfassbarer zu gestalten . Dahinter steht das Ziel , dass die Entscheider : innen , die wir ansprechen , sich noch besser vorstellen können sollen , was die Technologie bewirken wird und wie sie auf konkreten Feldern die Welt verändern wird bzw . bereits verändert .
Worauf können sich Leser : innen des Trendreports freuen ?
Der Trendreport wird federführend bei uns im Sparkassen Innovation Hub und im Rahmen des Strategischen Innovationsmanagements der Sparkassen-Finanzgruppe ( SFG ) erstellt , zu dem neben uns vom S-Hub auch Mitarbeitende des DSGV und der DSV-Gruppe gehören . Die Besonderheit ist , dass wir das parallellaufende DSGV Strategieprojekt KISPA ( Künstliche Intelligenz in der Sparkassenpraxis ) stark mit einbeziehen .. Bei KISPA werden alle Initiativen und Projekte innerhalb der Sparkassen- Finanzgruppe beleuchtet und zusammengeführt , die sich aktuell mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen . Das umfasst unter anderem eine Gap-Analyse , um blinde Flecken aufzudecken . Vom Umfang sind es 80 Initiativen sowie externe Use Cases aus dem Finanzsektor . Das Ziel ist hier , Potenzialfelder für die SFG herauszuarbeiten . Da setzen wir dann mit dem Trendreport auf und schauen noch stärker in die Zukunft , auch in Richtung ganz neuer Geschäftsfelder . So ergeben sich die Innovationsfelder , die wir zum Jahresbeginn 2024 im neuen Trendreport vorstellen werden und die dann im Anschluss priorisiert werden .
In einem zweiten Trendreport widmet ihr euch dem Thema Versicherungen und Generative KI . Welche Besonderheiten gibt es auf diesem Feld ?
Dieser Report wird im Rahmen unseres Kooperationsteams mit der id-fabrik , dem Innovationslabor der öffentlichen Versicherer , erstellt . Nach dem Thema Embedded Insurance ist das der zweite Trendreport zu Versicherungen in diesem Jahr . Wir stellen hier die Frage : Welche Auswirkungen hat die Technologie auf die Versicherungswelt ? Klar ist , dass der Einsatz Generativer KI großes Potenzial für die sehr dokumentenlastige Versicherungswelt bietet . Neben effizienteren Auswertungen wird es aber auch um ein besseres Kundenerlebnis gehen . Außerdem bringt der Einsatz von KI selbst Risiken mit sich , die versichert werden sollten . Also wird auch der Bereich Cyber Security gerade durch KI umgewälzt . Diese Entwicklungen werden wir im Report analysieren und Handlungsempfehlungen für die öffentlichen Versicherer ableiten .
Was ist deine ganz persönliche Nutzung und Einschätzung beim Thema Gen KI ? Kommt der alles regelnde KI-Copilot ?
Für die Recherchearbeit ist Generative KI ein echter Gamechanger , vor allem , weil neue Versionen und Tools auch nachprüfbare Quellen mitliefern und nicht nur reinen Text . Das beschleunigt die Arbeit ungemein . Bei unserem Inhouse-Hackathon zum Thema Gen KI haben wir zudem an einem Workflow gearbeitet , um Daten und Signale aus dem Trendscreening mithilfe vom KI-Tools schneller und besser aufzuarbeiten . Das soll nicht so weit gehen , dass wir die Analyse und das Erstellen von Szenarien komplett abgeben . Wir wollen die Daten weiterhin selbst verstehen . Aber die Basis , auf der wir analytisch und kreativ arbeiten , wird verbessert . Bei den großen Datenmengen , mit denen wir im Bereich Trends & Foresight zu tun haben , bietet Generative KI jede Menge Anwendungsfälle . Im Arbeitsalltag wäre es also ein Traum , wenn einem ein KI-Copilot die zeitaufwändigen , eher fleißgetriebenen Arbeitsschritte abnimmt und viele gute Ansatzpunkte aus großen Datenmengen liefert , um so den Freiraum für das eigene kreative und analytische Arbeiten zu erweitern .
Ich persönlich arbeite viel mit dem Apple Short Cuts Tool , das seit Kurzem auch die Einbindung von ChatGPT bietet . Aus den Daten zu meiner Bewegung , zum Wetter und zu meinem Standort erstellt ChatGPT mir dann Kochrezepte für den Feierabend . Das geht für mich bereits in die Richtung persönlicher KI-Copilot und liefert eine Idee dafür , was in vielen weiteren Lebensbereichen möglich sein wird .
NOVEMBER 2023 KI-DISRUPTION

SHORT TRACKS

Bild : Sparkassen Innovation Hub
LESEDAUER : 2 MIN

In seiner Rolle als Foresight Strategist im Sparkassen Innovation Hub schaut Julian Lehmann auf aktuelle Trends , neue Technologien und gesellschaftliche Entwicklungen , um zu analysieren , womit sich die Sparkassen unbedingt beschäftigen sollten .

In unserem Kurzinterview-Format liefert er fünf Antworten , warum das Thema Generative KI auf den Prio-Listen weit nach oben gehört .

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Selten hat ein Trend so dominiert wie Generative KI in 2023 . Wie wirkt sich das bei euch im Trendscreening und beim Foresight-Prozess aus ?
Für uns kam dieser Trend nicht aus dem Nichts . Aus dem S-Hub gab es ja zum Beispiel schon vor einiger Zeit einen Trendreport zum Thema KI im Banking und auch den Trend Generative KI hatten wir schon länger auf der Liste . Bei einer solchen Explosion wie sie ChatGPT im Frühjahr ausgelöst hat , entstehen aber zwangsläufig neue Anforderungen an die Umsetzungsgeschwindigkeit von Ideen und Lösungen . In der Reflexion haben wir uns die Frage gestellt , warum es diese große Aufmerksamkeit nicht gab , als wir das Thema zuvor vorgestellt hatten ? Wie können wir also in Zukunft die identifizierten Trends noch besser kommunizieren , sodass die potenzielle Auswirkungen von den Entscheider : innen besser wahrgenommen und früher avisiert werden .

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Wie habt ihr euch seitdem dem Thema gewidmet ?
Als eine Reaktion haben wir unsere Konzeption für den ohnehin geplanten Trendreport zum Thema Generative KI angepasst . Wir planen daher , anwendungsorientierte Szenarien zu beschreiben und die Kommunikation noch lebhafter und anfassbarer zu gestalten . Dahinter steht das Ziel , dass die Entscheider : innen , die wir ansprechen , sich noch besser vorstellen können sollen , was die Technologie bewirken wird und wie sie auf konkreten Feldern die Welt verändern wird bzw . bereits verändert .

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Worauf können sich Leser : innen des Trendreports freuen ?
Der Trendreport wird federführend bei uns im Sparkassen Innovation Hub und im Rahmen des Strategischen Innovationsmanagements der Sparkassen-Finanzgruppe ( SFG ) erstellt , zu dem neben uns vom S-Hub auch Mitarbeitende des DSGV und der DSV-Gruppe gehören . Die Besonderheit ist , dass wir das parallellaufende DSGV Strategieprojekt KISPA ( Künstliche Intelligenz in der Sparkassenpraxis ) stark mit einbeziehen .. Bei KISPA werden alle Initiativen und Projekte innerhalb der Sparkassen- Finanzgruppe beleuchtet und zusammengeführt , die sich aktuell mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen . Das umfasst unter anderem eine Gap-Analyse , um blinde Flecken aufzudecken . Vom Umfang sind es 80 Initiativen sowie externe Use Cases aus dem Finanzsektor . Das Ziel ist hier , Potenzialfelder für die SFG herauszuarbeiten . Da setzen wir dann mit dem Trendreport auf und schauen noch stärker in die Zukunft , auch in Richtung ganz neuer Geschäftsfelder . So ergeben sich die Innovationsfelder , die wir zum Jahresbeginn 2024 im neuen Trendreport vorstellen werden und die dann im Anschluss priorisiert werden .

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In einem zweiten Trendreport widmet ihr euch dem Thema Versicherungen und Generative KI . Welche Besonderheiten gibt es auf diesem Feld ?
Dieser Report wird im Rahmen unseres Kooperationsteams mit der id-fabrik , dem Innovationslabor der öffentlichen Versicherer , erstellt . Nach dem Thema Embedded Insurance ist das der zweite Trendreport zu Versicherungen in diesem Jahr . Wir stellen hier die Frage : Welche Auswirkungen hat die Technologie auf die Versicherungswelt ? Klar ist , dass der Einsatz Generativer KI großes Potenzial für die sehr dokumentenlastige Versicherungswelt bietet . Neben effizienteren Auswertungen wird es aber auch um ein besseres Kundenerlebnis gehen . Außerdem bringt der Einsatz von KI selbst Risiken mit sich , die versichert werden sollten . Also wird auch der Bereich Cyber Security gerade durch KI umgewälzt . Diese Entwicklungen werden wir im Report analysieren und Handlungsempfehlungen für die öffentlichen Versicherer ableiten .

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Was ist deine ganz persönliche Nutzung und Einschätzung beim Thema Gen KI ? Kommt der alles regelnde KI-Copilot ?
Für die Recherchearbeit ist Generative KI ein echter Gamechanger , vor allem , weil neue Versionen und Tools auch nachprüfbare Quellen mitliefern und nicht nur reinen Text . Das beschleunigt die Arbeit ungemein . Bei unserem Inhouse-Hackathon zum Thema Gen KI haben wir zudem an einem Workflow gearbeitet , um Daten und Signale aus dem Trendscreening mithilfe vom KI-Tools schneller und besser aufzuarbeiten . Das soll nicht so weit gehen , dass wir die Analyse und das Erstellen von Szenarien komplett abgeben . Wir wollen die Daten weiterhin selbst verstehen . Aber die Basis , auf der wir analytisch und kreativ arbeiten , wird verbessert . Bei den großen Datenmengen , mit denen wir im Bereich Trends & Foresight zu tun haben , bietet Generative KI jede Menge Anwendungsfälle . Im Arbeitsalltag wäre es also ein Traum , wenn einem ein KI-Copilot die zeitaufwändigen , eher fleißgetriebenen Arbeitsschritte abnimmt und viele gute Ansatzpunkte aus großen Datenmengen liefert , um so den Freiraum für das eigene kreative und analytische Arbeiten zu erweitern .
Ich persönlich arbeite viel mit dem Apple Short Cuts Tool , das seit Kurzem auch die Einbindung von ChatGPT bietet . Aus den Daten zu meiner Bewegung , zum Wetter und zu meinem Standort erstellt ChatGPT mir dann Kochrezepte für den Feierabend . Das geht für mich bereits in die Richtung persönlicher KI-Copilot und liefert eine Idee dafür , was in vielen weiteren Lebensbereichen möglich sein wird .
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