Goldilocks Ausgabe 18 | Page 24

Warum eine Aktualisierung der Personalstrategie wichtiger ist denn je
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten und erfahrenen Fachkräften ist weiter hoch und stellt auch Sparkassen vor eine sehr ernst zu nehmende Herausforderung . Denn bei Vakanzen mit hohen Anforderungen an Ausbildung und Berufserfahrung haben Bewerbende heute freie Auswahl und können aus einem breiten Angebot an Stellen wählen . Es ist ein „ Arbeitnehmermarkt “, auf dem Bewerbende die Bedingungen nahezu frei bestimmen können .
Tatsächlich beobachtet zeb in der Beratungspraxis immer wieder gute Ansätze , um mit diesen umgekehrten Vorzeichen umzugehen . Und natürlich kann in einer solchen Drucksituation eine Personalmarketingkampagne kurzfristig etwas Aufmerksamkeit hervorrufen . Wir beobachten jedoch auch , dass solche Einzelaktionen häufig wie ein „ Strohfeuer “ rasch verglimmen . Denn Einzelaktionen stellen nicht die notwendigen Weichen für ein echtes Umdenken .
Dabei sind die Aktivitäten in der Personalarbeit wichtiger denn je . Qualitativ geeignetes und quantitativ ausreichendes Personal ist das „ Benzin “, das den „ Motor “ der Sparkassen am Laufen hält . Aber wie identifiziert man die richtigen Handlungsfelder und stellt sicher , dass die eingeleiteten Maßnahmen nachhaltigen Erfolg bringen ?
Dies kann nach unserer Erfahrung durch eine individuelle Aktualisierung der eigenen Personalstrategie erreicht werden . Nur wer alle Maßnahmen ganzheitlich sowie strategisch plant und umsetzt , wird kurz- , mittel- und langfristig Erfolg haben . Die hohe Relevanz der Aktualisierung von Personalstrategie und strategischer Personalbedarfsplanung wird auch durch den DSGV kontinuierlich adressiert .
Eine erfolgreiche Personalstrategie ist und bleibt Maßarbeit . Dafür gibt es eine Reihe von Gründen . Zuerst einmal sollten Mitarbeitende – bestehende genauso wie neu hinzutretende – in der Lage sein , die jeweilige Geschäftsstrategie zu verstehen und umzusetzen . Startpunkt der Personalstrategie sollte daher immer die Geschäftsstrategie der Sparkasse sein . Aus den dort vorgegebenen Zielen lässt sich ableiten , welche Konsequenzen sich für die Personalarbeit ergeben : Wird ein Geschäftsbereich erweitert ? Sollen in einem anderen Geschäftsbereich Effizienzen gehoben werden ? Antworten gibt hier einzig die Geschäftsstrategie und die ist in jeder Sparkasse anders . Und damit sind auch die Ableitungen für die Personalarbeit in jeder Sparkasse anders .
Ein weiterer Grund für eine individuelle Personalstrategie ist die große Verflechtung der Personalthemen mit- und untereinander . Das ist auch der Grund , warum singuläre Aktivitäten in einzelnen Themenfeldern der Personalarbeit nicht die erforderliche Trendumkehr herbeiführen können . So kann man beispielsweise das Thema Personalgewinnung nicht sinnvoll lösen , wenn man die Themen Arbeitgeberattraktivität und Personalbindung nicht gleich mitdenkt . Es nutzt nichts erfolgreich und in hoher Zahl einzustellen , wenn die Personalbindung so vernachlässigt wird , dass die neu und teuer rekrutierten Mitarbeitenden nach kurzer Zeit der Sparkasse wieder den Rücken kehren . Zudem ist der Startpunkt jeder Sparkasse anders . Das eine Haus hat bereits über Active-Sourcing Personal rekrutiert , ein anderes Haus nutzt dies noch gar nicht . Was in der einen Sparkasse sehr gut funktioniert , mag in einer anderen Sparkasse zum Scheitern verurteilt sein . Ein Vergleich mit der Fußball-Bundesliga mag dabei helfen , die Situation zu veranschaulichen . Immer wieder beobachtet man in der Bundesliga , wie ein sehr erfolgreicher Trainer den Verein wechselt und plötzlich nicht mehr so erfolgreich ist wie zuvor . Ist der Trainer plötzlich unfähig geworden ? Ist der Trainer womöglich gar kein guter Trainer gewesen ? Beides natürlich nicht . Der Trainer ist noch derselbe , aber er wird jetzt in einem anderen Umfeld eingesetzt . Und in diesem Umfeld entfaltet der Trainer jetzt nicht mehr seine volle Leistung .
Es ist daher essentiell , personelle Maßnahmen in den spezifischen Kontext der jeweiligen Sparkasse zu setzen . Jede Sparkasse hat individuelle Anforderungen , die sich insbesondere aus der Geschäftsregion , dem lokalen Arbeitsmarkt und dem dort angesiedelten Wettbewerb ergeben . Häuser wie die Landessparkasse zu Oldenburg , die die Brisanz des Themas Personal erkannt hat , gehen voran .
Die LzO richtet ihre Personalstrategie neu aus und widmet sich ganzheitlich allen Teilaspekten : Ausgehend von der Geschäftsstrategie werden die strategische Personalbedarfsplanung , die Personalgewinnung , die Personalbindung und die Personalentwicklung beleuchtet und neu ausgerichtet . Auch vor einer Anpassung der Aufbauorganisation und einer Neuausrichtung des Personalcontrollings macht die Personalstrategie der LzO nicht Halt .
Aus unserer Sicht ist das der richtige Ansatz , den mannigfaltigen Herausforderungen und spezifischen Gegebenheiten gerecht zu werden , um in der Region ein attraktiver Arbeitgeber ohne Personalsorgen zu bleiben .
Mit einer individuellen , passgenauen Personalstrategie kann für jede Sparkasse sichergestellt werden , dass alle Maßnahmen der Personalarbeit einem gemeinsamen strategischen Zielbild folgen .
Autor : innen
Christian Kossendey HR-Experte und Unternehmensberater für personalstrategische Themen beim zeb
Laura Klempau HR-Expertin und Unternehmensberaterin für personalstrategische Themen beim zeb
APRIL 2024
WAS KOMMT , WENN KEINER KOMMT

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Warum eine Aktualisierung der Personalstrategie wichtiger ist denn je
Bild : unsplash . com Wengang Zhai
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Neben dem Wettbewerb um Aufträge und Kunden befinden sich die Sparkassen verstärkt in einem Wettbewerb um Personal .

Die Nachfrage nach gut ausgebildeten und erfahrenen Fachkräften ist weiter hoch und stellt auch Sparkassen vor eine sehr ernst zu nehmende Herausforderung . Denn bei Vakanzen mit hohen Anforderungen an Ausbildung und Berufserfahrung haben Bewerbende heute freie Auswahl und können aus einem breiten Angebot an Stellen wählen . Es ist ein „ Arbeitnehmermarkt “, auf dem Bewerbende die Bedingungen nahezu frei bestimmen können .

Tatsächlich beobachtet zeb in der Beratungspraxis immer wieder gute Ansätze , um mit diesen umgekehrten Vorzeichen umzugehen . Und natürlich kann in einer solchen Drucksituation eine Personalmarketingkampagne kurzfristig etwas Aufmerksamkeit hervorrufen . Wir beobachten jedoch auch , dass solche Einzelaktionen häufig wie ein „ Strohfeuer “ rasch verglimmen . Denn Einzelaktionen stellen nicht die notwendigen Weichen für ein echtes Umdenken .

Aktualisierung der eigenen Personalstrategie notwendig

Dabei sind die Aktivitäten in der Personalarbeit wichtiger denn je . Qualitativ geeignetes und quantitativ ausreichendes Personal ist das „ Benzin “, das den „ Motor “ der Sparkassen am Laufen hält . Aber wie identifiziert man die richtigen Handlungsfelder und stellt sicher , dass die eingeleiteten Maßnahmen nachhaltigen Erfolg bringen ?
Dies kann nach unserer Erfahrung durch eine individuelle Aktualisierung der eigenen Personalstrategie erreicht werden . Nur wer alle Maßnahmen ganzheitlich sowie strategisch plant und umsetzt , wird kurz- , mittel- und langfristig Erfolg haben . Die hohe Relevanz der Aktualisierung von Personalstrategie und strategischer Personalbedarfsplanung wird auch durch den DSGV kontinuierlich adressiert .

Jede Sparkasse ist anders

Eine erfolgreiche Personalstrategie ist und bleibt Maßarbeit . Dafür gibt es eine Reihe von Gründen . Zuerst einmal sollten Mitarbeitende – bestehende genauso wie neu hinzutretende – in der Lage sein , die jeweilige Geschäftsstrategie zu verstehen und umzusetzen . Startpunkt der Personalstrategie sollte daher immer die Geschäftsstrategie der Sparkasse sein . Aus den dort vorgegebenen Zielen lässt sich ableiten , welche Konsequenzen sich für die Personalarbeit ergeben : Wird ein Geschäftsbereich erweitert ? Sollen in einem anderen Geschäftsbereich Effizienzen gehoben werden ? Antworten gibt hier einzig die Geschäftsstrategie und die ist in jeder Sparkasse anders . Und damit sind auch die Ableitungen für die Personalarbeit in jeder Sparkasse anders .
Ein weiterer Grund für eine individuelle Personalstrategie ist die große Verflechtung der Personalthemen mit- und untereinander . Das ist auch der Grund , warum singuläre Aktivitäten in einzelnen Themenfeldern der Personalarbeit nicht die erforderliche Trendumkehr herbeiführen können . So kann man beispielsweise das Thema Personalgewinnung nicht sinnvoll lösen , wenn man die Themen Arbeitgeberattraktivität und Personalbindung nicht gleich mitdenkt . Es nutzt nichts erfolgreich und in hoher Zahl einzustellen , wenn die Personalbindung so vernachlässigt wird , dass die neu und teuer rekrutierten Mitarbeitenden nach kurzer Zeit der Sparkasse wieder den Rücken kehren . Zudem ist der Startpunkt jeder Sparkasse anders . Das eine Haus hat bereits über Active-Sourcing Personal rekrutiert , ein anderes Haus nutzt dies noch gar nicht . Was in der einen Sparkasse sehr gut funktioniert , mag in einer anderen Sparkasse zum Scheitern verurteilt sein . Ein Vergleich mit der Fußball-Bundesliga mag dabei helfen , die Situation zu veranschaulichen . Immer wieder beobachtet man in der Bundesliga , wie ein sehr erfolgreicher Trainer den Verein wechselt und plötzlich nicht mehr so erfolgreich ist wie zuvor . Ist der Trainer plötzlich unfähig geworden ? Ist der Trainer womöglich gar kein guter Trainer gewesen ? Beides natürlich nicht . Der Trainer ist noch derselbe , aber er wird jetzt in einem anderen Umfeld eingesetzt . Und in diesem Umfeld entfaltet der Trainer jetzt nicht mehr seine volle Leistung .

Wie die Landessparkasse zu Oldenburg vorgeht

Es ist daher essentiell , personelle Maßnahmen in den spezifischen Kontext der jeweiligen Sparkasse zu setzen . Jede Sparkasse hat individuelle Anforderungen , die sich insbesondere aus der Geschäftsregion , dem lokalen Arbeitsmarkt und dem dort angesiedelten Wettbewerb ergeben . Häuser wie die Landessparkasse zu Oldenburg , die die Brisanz des Themas Personal erkannt hat , gehen voran .
Die LzO richtet ihre Personalstrategie neu aus und widmet sich ganzheitlich allen Teilaspekten : Ausgehend von der Geschäftsstrategie werden die strategische Personalbedarfsplanung , die Personalgewinnung , die Personalbindung und die Personalentwicklung beleuchtet und neu ausgerichtet . Auch vor einer Anpassung der Aufbauorganisation und einer Neuausrichtung des Personalcontrollings macht die Personalstrategie der LzO nicht Halt .
Aus unserer Sicht ist das der richtige Ansatz , den mannigfaltigen Herausforderungen und spezifischen Gegebenheiten gerecht zu werden , um in der Region ein attraktiver Arbeitgeber ohne Personalsorgen zu bleiben .
Mit einer individuellen , passgenauen Personalstrategie kann für jede Sparkasse sichergestellt werden , dass alle Maßnahmen der Personalarbeit einem gemeinsamen strategischen Zielbild folgen .
Autor : innen
Christian Kossendey HR-Experte und Unternehmensberater für personalstrategische Themen beim zeb
Laura Klempau HR-Expertin und Unternehmensberaterin für personalstrategische Themen beim zeb
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